Das Spaced Repetition-Prinzip (auch verteiltes Lernen genannt) ist eine Lernmethode, bei der Lerninhalte in wiederholten Abständen wiederholt werden, um das langfristige Erinnern zu fördern. Im Gegensatz zum einmaligen intensiven Lernen (sogenanntes Bulimie-Lernen) sorgt Spaced Repetition dafür, dass Informationen in regelmäßigen und zunehmenden Zeitintervallen wiederholt werden. Dies nutzt den psychologischen Effekt des Vergessens, um die Informationen im Langzeitgedächtnis zu verankern.
Wie funktioniert Spaced Repetition?
Das Prinzip basiert auf der Idee, dass man Inhalte kurz vor dem Zeitpunkt, an dem man sie vergessen würde, erneut wiederholt. Diese gezielte Wiederholung verhindert, dass das Gelernte verloren geht, und verbessert die Gedächtnisleistung.
Die Intervalle zwischen den Wiederholungen werden mit der Zeit länger, je besser der Lernstoff bereits verinnerlicht wurde. Anfangs sind die Wiederholungen eng getaktet, später dann mit größeren Abständen. Digitale Lernsysteme und Apps wie Anki oder SuperMemo verwenden Algorithmen, um die optimalen Zeitintervalle für Wiederholungen zu berechnen.
Vorteile von Spaced Repetition:
- Effizientes Lernen: Du investierst weniger Zeit, da nur das wiederholt wird, was gerade zu vergessen droht.
- Langfristiges Behalten: Das Prinzip verlagert Wissen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis.
- Personalisierte Wiederholung: Schwierigere Inhalte werden öfter wiederholt, während leichterer Stoff seltener auftaucht.
Beispielanwendung:
Stell dir vor, du lernst Vokabeln. Mit Spaced Repetition würdest du neue Vokabeln am ersten Tag mehrfach wiederholen, am nächsten Tag erneut, dann nach einigen Tagen, einer Woche und schließlich nach einem Monat. Die Vokabeln, die du schneller behältst, tauchen seltener auf, während schwierigere Vokabeln häufiger wiederholt werden.
Das Spaced Repetition-Prinzip ist besonders effektiv für das Erlernen von Fakten, Vokabeln und komplexen Inhalten, die regelmäßig abgefragt und vertieft werden müssen.